(500) Days of Summer (oder: Auf den Sommer folgt der Herbst)

Jahr: 2009
Regie: Marc Webb
Laufzeit: 95 Minuten
Budget: 7,5 Mio. $

Der Inhalt kurz und knapp:

Wer kennt es nicht? Frischverliebt klebt einem die rosarote Brille vor den Augen, man ist gut drauf, alles scheint zu gelingen. Doch nach einer Trennung fällt man in ein umso tieferes Loch, alle Menschen um einen herum nerven, nichts hat mehr einen Sinn. Nach genau diesem Schema lebt Tom Hansen (Joseph Gordon-Levitt) sein Leben in Los Angeles, nur das er diesen Auf-und-Ab-Zyklus noch extremer mitnimmt. Da kommt Toms neue Kollegin Summer (Zooey Deschanel) gerade recht, die zwar Interesse an ihm zeigt, jedoch leider nicht an die große Liebe glaubt. Trotz dieser eher ungünstigen Prämisse startet Tom mit Summer eine hoffnungsreiche Romanze und die titelgebenden 500 Tage nehmen ihren Anfang.

Die Meinung:

Ein Liebesfilm im CinemaScope? Da staunt der Leser und auch der Autor wundert sich ein wenig. Tatsächlich bin ich kein allzu großer Fan dieses Genres. Warum ist das so? Nun ja, irgendwie neigen Liebesfilme immer in ein Extrem auszuschlagen. Entweder fallen die Filme hinter über ins Verkopfte und versuchen bierernst die Finessen der zwischenmenschlichen Liebe zu erklären. Oder aber es kippt ins komödiantische, wobei wir und dann im Bereich der “romantic comedy“ befinden, ein Genre, das ich hasse wie der Teufel das Weihwasser.

Doch wurde mir von verschiedenen Seiten zugetragen, ich solle mir mal gefälligst „(500) Days of Summer“ anschauen. Nach ein wenig Zögern schlug ich dann doch zu und tada: Es geht tatsächlich. Das Regiedebut von Marc Webb ist wirklich ein äußerst angenehm geschriebener und gespielter Liebesfilm. Mit genau der richtigen Portion Witz, mit genau der richtigen Portion Dramatik, mit genau abgestimmten filmischen Mitteln.

Dabei entwickelt „(500) Days of Summer“ einen ganz eigenen Flow, der einfach Spaß macht. Der Film springt nicht-chronologisch durch die titelgebenden 500 Tage der Beziehung zwischen den beiden Protagonisten, wobei der Fokus auf der Rolle von Gordon-Levitt bleibt. Somit bauen sich die Ereignisse nach und nach zusammen, wobei der Film geschickt mit Erwartungen des Zuschauers spielt. An dieser Stelle kann ich auch nochmal die Schauspieler loben, die den ihnen zugewiesen Rollen perfekt ausfüllen. Joseph Gordon-Levitt als leicht verträumter, etwas schüchterner Grußkartenentwerfer ist hierbei besonders großartig und trägt einen Großteil des Films.

Der einzige Teil des Films, der mich etwas störte war das Ende des Films, das dann doch zu konventionell und zu erwartbar daherkommt. Auch wenn sich das Ende ohne Frage absolut logisch an den Film anschließt, so hätte man auch hier etwas mehr Mut beweisen dürfen. Ansonsten bin ich höchst zufrieden mit diesem Ansatz einen modernen Liebesfilm zu drehen und möchte auch gar nicht so viel mehr hierzu schreiben. „(500) Days of Summer“ ist ein kurzweiliger und absolut schöner Film, der lockerleicht aufspielt und jede Minute Spaß macht. So dürfen gerne mehr Vertreter dieses Genres geschrieben und umgesetzt sein. Daumen hoch!

Das Fazit (für Lesefaule):

Wer hätte es geglaubt, aber „(500) Days of Summer“ ist ein wirklich toller Film, aus dem meist eher schwierigem Gerne der Liebesfilme. Was den Film von den meisten seiner Genre-Kollegen abhebt ist eine angenehme Leichtigkeit der Handlung – im Gegensatz zu dem intellektuell-kopfschweren Ansatz, der gerne verfolgt wird. Gleichzeitig rutscht Marc Webbs Spielfilmdebüt aber auch nicht ins Genre der Romantischen Komödie ab, sondern bleibt mit einem durchaus ernsten Fokus bei seinem eigenen Thema. Gepaart mit geschickt arrangierten filmischen Mitteln und zwei perfekt harmonierenden Protagonisten, macht die 500 Tage Dauersommer einfach nur Spaß und lassen die 95 Minuten geradezu verfliegen.

Wertung:

(8) Points from the CinemaScope!

8-0

Trailer:

Kommentar hinterlassen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert